Der Antiheld ist ein Stilelement des Italowesterns. Im herkömmlichen Western war die Rollenverteilung von
Gut und Böse meist klar definiert. Es gab den guten Helden, der das Böse bekämpfte und meist auch
am Ende siegte.
Es war schon zu Filmbeginn das Happy-End abzusehen. Mit dem Italowestern wurde diese gängige Wertevorstellung komplett revolutioniert. Starke Anomietendenzen zeichnen den typischen Italowestern aus. Zwar gibt es im Italowestern auch meist einen Helden, also eine Figur, mit der sich der Zuschauer im Handlungsverlauf emotional identifiziert, allerdings ist dieser Held zumeist selber ein böser Bube. Er handelt auch nicht, um die Welt zu verbessern und anderen zu helfen, sondern aus rein egoistischen Motiven. Dieser Egoismus, diese Verbitterung des Anti-Helden ist oft durch ein traumatisches Erlebnis der Vergangenheit geprägt, z. B. bei "Koema" die kindliche Vergangenheit, in der er das Massaker seiner Familie erlebt oder bei "Spiel mir das Lied vom Tod" die berühmte Galgenszene. Der Anti-Held des Italowestern handelt meist aus ganz banalen, primitiven Beweggründen. Zu nennen wären da Rache und Geldgier. |