Italowestern sind oft schon nichts für schwache Nerven. Verherrlichung von Gewalt ist
an der Tagesordnung. Detaildarstellungen von Brutalität brachten viele Filme für lange
Zeit auf den Index.
Es kommt schon mal vor, dass jemandem ein Ohr abgeschnitten wird, die Hände blutig
geschlagen werden oder ganze Hordem mit einem Maschinengewehr niedergemetzelt
werden (Beispiel Django).
Die Darstellung von Gewalt erlebt im Gegensatz zum klassischen Westen ganz neue Dimensionen.
Der Cowboy schießt im klassischen Western auf den Indianer, der fällt vom Pferd und ist tot,
alles völlig unblutig und unspektakulär.
Das ist im Italowestern anders, man sieht halt schon mal die Eingeweide eines Sterbenden. Natürlich
ist das auch gewaltverherlichend und nichts für Kinderaugen. Aber es spiegelt auch die Realität des
Krieges wieder.
Psychologisch könnte man nun fragen, was schädlicher für den Betrachter ist. Ist es die Gewaltverherrlichung des
Italowesterns oder die Gewaltverfremdung des klassischen Westerns ? Ich denke, da gehen die
Meinungen weit auseinander, und alle gängigen psychologischen Theorien haben irgendwo ihre Daseinsberechtigung.
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