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Italo-Western - Italowestern.de

Italowestern - Definition

Was ist ein Italowestern ? Worüder reden wir überhaupt ? Hier soll einmal kurz erläutert werden, was einen Italowestern eigentlich auszeichnet. Gibt es da typische Stilelemente, die für alle Italowestern gelten ? Was unterscheidet den Italowestern vom herkömmlichen (zumeist amerikanischen) Western ? Es gibt da verschiedene Definitionen. Eine der wohl primitivsten, die man dazu im Netz findet, behauptet folgendes:

"Italowestern: von einem italienischen Regisseur vorwiegend in den 1960er und 1970er Jahren gedrehter Western mit besonders brutalen Szenen (Film)."
(Quelle:wissen.de-Lexikon)

Doch diese Definition trifft nicht anähernd das, was einen echten und guten Italowestern auszeichnet. Richtig ist, dass Italo-Western in der o. g. Zeit ihre Hauptzeit hatten. Richtig ist auch, dass oft besondere Brutalität ein Stilelement ist. Doch ist das alles ? Wer sich schon näher mit diesem Genre auseinandergesetzt hat, kann das eindeutig verneinen.

Ein guter Italowestern ist nicht nur ein besonders brutaler Western italienischer Regisseure, sondern beinhaltet viel mehr.

Im Gegensatz zum herkömmlichen "0815-John Wayne-Western" gibt es ganz bestimmte Dinge, die einen Western zum Italowestern werden lassen. Das Entscheidende ist gar nicht mal die schöpferische Herkunft, also das Produktionsland/der Regisseur. Nein, Italowestern sind KEINE regionale Einteilung, sondern vielmehr eine THEMATISCHE.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Italowestern oft waschechte Amerikaner als Schauspieler beinhaltete, wie z. B. Clint Eastwood oder Henry Fonda. Es gibt sogar rein amerikanische Filmproduktionen, die man von den stilistischen Elementen als typischen Italowestern klassifizieren könnte. Als Beispiel wäre da "Charro" mit Elvis Presley zu nennen.

Um nun noch mal zur Fragestellung vom Beginn zurückzukehren: Was ist also ein Italowestern ?

Es gibt einige typische Erkennungsmerkmale, die immer wiederkehren, aber nicht immer alle zutreffen müssen. Die Übergänge sind da recht fließend.

Erkennungsmerkmale:

1. Der Anti-Held
2. Das primitive Motiv
3. Die Brutalität
4. Der finale, langgezogene Show-Down
5. Besonderheiten der Kammeraführung
6. aufwendige sehr emotionale musikalische Untermalung
7. psychologischer Tiefgang
8. die schmutzige, düstere Athmosphäre
9. das unerwartete, völlig überraschende Ende

Man muss nun den klassischen Italowesten noch vom Ulk-Italowestern abgrenzen. Der klassische Italowestern bedient sich der oben genannten stilistischen Mittel. Als der Markt übersättigt war und die Erfolgszeit des klassischen Italowestern zu Ende ging, entwickelte sich der "Spaghetti-Western", eine Art Ulk-Italowestern. Bud Spencer und Terence Hill waren es, die diese neue Welle prägten. Diese Filme gehören meines Erachtens nicht in das Genre der typischen Italowestern, sondern sollten als ein eigenes Genre betrachtet werden, auch wenn sich diese Filme zuweilen einiger stilistischer Elemente des klassischen Italowesterns bedienen.

Diese Differenzierung soll nun die Ulk-Italowestern-Werke nicht herabwerten. Es ist halt eine andere Intention, die dahintersteckt, die auch ihre Berechtigung hat. Die Macher wollten den Zuschauer mehr unterhalten und nicht emotional und gedanklich bewegen. Und das Dou Spencer/Hill war da sicherlich das Beste in diesem Genre.

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